Viele kennen inzwischen die beiden Papageienarten Halsbandsittich und Alexandersittich, die hier als Neozonen entlang des Rheins vorkommen. Doch es gibt noch eine dritte Art in Wiesbaden. Es handelt sich dabei um Hybride aus Blaustirn- und Venezuelaamazone. Woher sie genau stammen, weiß wohl niemand so genau. Doch wurden sie erstmals Ende der 1990er von Detlef Franz im Biebricher Schlosspark beobachtet. Franz zählte damals mindestens fünf Individuen und veröffentlichte seine Sichtung in der Zeitschrift "der Falke" 1999. Heute sind es meinen Beobachtungen nach nur noch vier. Es handelt sich um zwei Paare. Ob es die gleichen Vögel sind, weiß ich nicht. Auch welches Geschlecht sie haben, kann von der Ferne nicht festgestellt werden.
Sind die Vögel am Fressen oder sitzen still in den Bäumen, sind sie aufgrund ihrer guten Tarnung kaum auszumachen. Die besten Chancen sie zu entdecken hat man in den frühen Morgenstunden oder gegen Abends. Um diese Tageszeit sind sie häufig lautstark am Rufen. Ihr Ruf ist sehr markant, sodass man ihn leicht von den Sittichen unterscheiden kann. Hier gibt es eine Hörprobe. Bis heute konnte ich nicht herausfinden, wo sie sich außerhalb des Parks aufhalten. Häufig konnte ich allerdings beobachten, wie sie vom Westen herkommend zurück in den Park flogen.
Sie zu fotografieren ist nicht ganz leicht und man braucht etwas Glück. Meistens sitzen sie sehr weit oben in den Bäumen. Nur selten kann man sie weiter unten entdecken. Ich habe sicherlich mehrere hundert Bilder von ihnen in den letzten Jahren gemacht. Allerdings erfüllen nur wenige meinen fotografischen Ansprüchen. Gerne würde ich sie auch mal im Flug erwischen, sodass man ihr farbenprächtiges Federkleid besser sehen kann. Doch leider ist mir dies bis jetzt nicht gelungen - jedenfalls nicht so wie ich mir das vorstelle.
Gelbkopfamazonen in Stuttgart
Die Amazonenhybride in Wiesbaden sind nicht zu verwechseln mit den Gelbkopfamazonen in Stuttgart. Dort gibt es seit den 1980er Jahren eine stabile Amazonenpopulation mit ca. 60 Individuen, die sich vor allem auf dem Gelände der Wilhelma aufhalten. Ich hatte letztes Jahr die Gelegenheit die Papageien für einen Morgen zu fotografieren. Leider habe ich bei einem Festplattenabsturz alle Bilder, die ich dort aufgenommen hatte, verloren. Mir blieben nur ein paar wenige, die ich bereits bearbeitet und als jpeg exportiert hatte. Da ich die Bilder nur sehr komprimiert exportiert hatte, ließ die Qualität auch sehr zu wünschen übrig. Ich hab eins davon deshalb durch Topaz Gigapixel gejagt, was einigermaßen gut geklappt hat. Trotzdem hoffe ich demnächst noch einmal nach Stuttgart zu kommen. Wobei man sie so frei und nah, wie auf dem Foto, wohl eher selten zu sehen bekommt.
Bei Stuttgarter Amazonen von Bianca Hahn gibt es noch mehr Infos und Bilder zu den Gelbkopfamazonen aus Stuttgart.
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