Obwohl ich in dieser Stadt aufgewachsen bin, wusste ich nicht, dass Nürnberg was Wasservögel angeht mit dem Dutzendteich und den angrenzenden Seen bzw. Teichen ein kleines Juwel besitzt. Bis jetzt war mir das Areal eigentlich nur durch seine historische Bedeutung und durch die vielen Veranstaltungen wie Fußball, Rock im Park, das Nürnberger Volksfest oder den Rennsport bekannt. Dieses Jahr hatte ich allerdings einige Male die Gelegenheit dort morgens ganz früh (und einmal spätnachmittags) auf die Fotopirsch zu gehen. Besonders morgens früh ist es sehr ruhig dort. Vereinzelt trifft man ein paar JoggerInnen, aber sonst hat man die Seen fast für sich alleine. Nachmittags und Abends kann es dann schon mal recht voll werden, da die Weiherlandschaft zum Entspannen und Picknicken einlädt. Die Tiere scheinen allerdings an die vielen Menschen gewöhnt zu sein. Dennoch wäre es interessant zu wissen, welche Auswirkungen der Ausfall der Großveranstaltungen in dem Areal - besonders Rock im Park, das mitten in der Brutzeit jährlich ca. 60.000 Menschen anlockt - auf die dort ansässigen Vogelarten hat. Eventuell gibt es dazu ja im Lauf der Zeit Beobachtungen von den lokalen Ornithologen.
Auf Augenhöhe mit Tafelente, Schwarzhalstaucher und Co.
Um ansprechende und außergewöhnliche Fotos von Wasservögeln aufzunehmen, ist es in den meisten Fällen unabdingbar auf Augenhöhe mit den Tieren zu gelangen. Dadurch wird es möglich, die Vögel auf der von oben betrachteten oftmals einfarbig wirkenden Wasseroberfläche freizustellen und gleichzeitig den Hintergrund als farbgebendes Element miteinzubeziehen. Zusätzlich erhält man, wenn das Wasser ruhig ist, eine interessante Spiegelung. Leider ist das Ufer bei vielen Gewässern nicht immer flach genug, um auf Augenhöhe zu kommen. Manche FotografInnen nutzen unteranderem deshalb auch ein "floating hide", das, wie der Name schon verrät, zusätzlich Tarnung bietet, um die oft scheuen Wasservögel nicht zu verschrecken. Am Dutzendteich ist ein schwimmendes Tarnversteck allerdings nicht unbedingt nötig (und eventuell auch gar nicht zugelassen). Denn zum einen gibt es einige flache Stellen am Ufer, an denen man sich prima auf den Boden legen kann. Zum anderen sind die Vögel wie oben erwähnt sehr an Menschen gewöhnt und lassen sich, wenn man sich vorsichtig verhält und sich möglichst wenig bewegt, kaum stören. Mit etwas Geduld und Glück kann man auch die seltenen Schwarzhalstaucher beobachten und fotografieren, die hier alljärlich zum Brüten zusammenkommen.
Die richtige Belichtungszeit bei Wasservögeln
Da Wasservögel fast ständig in Bewegung sind, ist es wichtig eine möglichst kurze Verschlusszeit zu wählen. Bei meinen ersten Besuchen am Dutzendteich hatte ich die Vögel immer einen Tick zu lange belichtet, was ich erst am heimischen Rechner frustriert feststellte. Ich hatte davor schon länger keine Wasservögel fotografiert und deshalb falsche Einstellungen gewählt. Sehr ärgerlich, aber man lernt eben nie aus. Selbst bei sich kaum bis langsam bewegenden Wasservögeln nutze ich seit dem eine Verschlusszeit von mindestens 1/1000 Sekunde, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
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