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Wildlife in Wyoming - Auf Tuchfühlung mit Elchen, Pronghorns, Pikas und Co.


Elchbulle in den Big Horn Mountains
Elchbulle in den Big Horn Mountains

Wenn es um Wildlife geht, gibt es wohl nicht viele Orte, die mehr zu bieten haben als Wyoming. Die schiere Menge an verschiedenen Tierarten, denen ich hier jeden Tag begegne, ist einfach unglaublich. So besuchen mich in meinem Garten fast täglich Maultierhirsche, Truthähne und Kaninchen. Außerdem konnte ich im Sommer an einer Futterstelle, die ich aufgehängt hatte, verschiedene Kolibriarten fotografieren. Auf den Weiden außerhalb des Dorfes tummeln sich Herden von Pronghorn-Antilopen, Maultierhirsche sowie Weißwedelhirsche. Man kommt den Tieren dabei oft so nah, dass 200-300mm Brennweite völlig ausreichend ist. Fährt man in Richtung Berge, kann man mit etwas Glück Wapitihirsche, Elche oder auch Bären beobachten. Darüber hinaus kann man in den beiden großen Nationalparks - Yellowstone und Grand Teton – neben all den bereits genannten Tierarten Herden von Bisons, aber auch Wölfe und Fischotter antreffen.


Rocky Mountain Sheep
Rocky-Mountains-Dickhornschaf

Natürlich profitieren die Wildtiere von den wenigen Menschen, die hier leben. Wyoming ist etwa ein Drittel kleiner als Deutschland, hat jedoch nur um die 600.000 Einwohner (im Vergleich zu ca. 82 Millionen Menschen in Deutschland). Grund für die niedrige Einwohnerzahl ist hauptsächlich das raue Klima und die besondere Geografie, die wenig Spielraum für Landwirtschaft und andere ökonomische Unternehmungen lässt. So sind die Sommer oft trocken und heiß, die Winter hingegen extrem kalt. Viele Bewohner, besonders diejeningen, die neu zugezogen sind und es sich leisten können, entfliehen den langen Wintermonaten. Sie werden von den Einheimischen deshalb auch "Snowbirds" genannt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Snowbirds ganz gut verstehen kann, denn als ich im März hier ankam, war es mehrere Wochen lang um die -25 Grad - und das tagsüber.



Pronghorns - die schnellsten Säugetiere Amerikas

Pronghorns - Mutter mit Jungtier
Pronghorns - Mutter mit Jungtier

Pronghorn bzw. Gabelbock
Pronghorn bzw. Gabelbock

Eines meiner absoluten Lieblingstiere hier ist sicherlich die Pronghorn-Antilope oder auch Gabelbock genannt. Allerdings täuscht der Name, denn es handelt sich bei den Tieren nicht um eine Antilope, auch wenn sie den afrikanischen und asiatischen Antilopen optisch sehr ähneln. Vielmehr bilden sie eine ganz eigene Familie, die der Gabelhornträger, deren einziger Vertreter sie sind. Am besten kann man die Pronghorns im Herbst während der Paarungszeit fotografieren. In dieser Zeit formen sie meist kleine Herden, die von einem einzelnen Bock angeführt werden, der die Gruppe gegen andere Konkurrenten aggressiv verteidigt. Andere Böcke, die sich der Herde nähern, werden über lange Strecken verfolgt und aus dem Territorium gejagt. Nur sehr selten sollen die Männchen tatsächlich auch miteinander kämpfen und ihre Hörner einsetzen.



Die verschiedenen Hirscharten in Wyoming

Maultierhirsch im Abendlicht
Maultierhirschkuh - sehr große Ohren
Weißwedelhirsch - kleinere Ohren und weniger weiß im Gesicht
Weißwedelhirsch - kleinere Ohren und weniger weiß im Gesicht

Es gibt insgesamt vier verschiedene Hirscharten in Wyoming: den Maultierhirsch (Mule Deer), den Weißwedelhirsch (White-tailed deer), den Wapiti-Hirsch (Elk) und den Elch (Moose). Maultierhirsche bekommt man in der Region, in der ich bin, mit Abstand am häufigsten zu sehen. Sie sind recht unscheu und man kann sie sehr gut an ihren riesigen Ohren von den ähnlich großen Weißwedelhirschen unterscheiden. Weißwedelhirsche haben auch weniger weiß im Gesicht und sind deutlich scheuer als ihre Verwandten. So habe ich nur sehr wenige dieser Hirsche fotografieren können. Sie ergreifen meist schon die Flucht, wenn man nur mit dem Auto am Fahrbahnrand zum Stehen kommt.


Wapiti-Hirschbulle im Grand Teton Nationalpark
Wapiti-Hirschbulle im Grand Teton Nationalpark

Die zwei weiteren Hirscharten, die hier vorkommen, sind deutlich größer, aber auch schwieriger zu finden und vor allem zu fotografieren. Elche und Wapitis findet man besonders in den Sommermonaten in höheren Lagen. Erst wenn es im Herbst kälter wird, kommen sie aus den Bergen in tiefer liegende Gebiete und man bekommt sie deutlich öfters zu sehen. Leider kollidiert dies mit der Jagdsaison, während der ich mich mit meinen Fototouren doch etwas zurückhielt, da überall Jäger und Jägerinnen unterwegs sind bzw. sein können. So hab ich von Wapitis bis jetzt nur aus den beiden Nationalparks vorzeigbare Bilder.



Pikas - die neugierigen Bergbewohner

Amerikanischer Pfeifhase auf seinem Beobachtungsposten
Amerikanischer Pfeifhase auf seinem Beobachtungsposten

Eine weitere Art, die ich nicht müde werde zu beobachten und zu fotografieren ist der amerikanische Pfeifhase oder im Englischen "Pika" genannt. Man kann diese Tiere vor allem auf Schuttfeldern in höheren Lagen antreffen. Dort sitzen sie oft auf größeren Felsbrocken und Steinen, die sie als Ausgucke nutzen. Da sie allerdings sehr klein sind, findet man sie vor allem durch ihren pfeifenden Ruf. Dabei sind die Tiere sehr unscheu und sogar eher neugierig. So hatte ich bei diesen Tieren öfters die Situation, dass sie bis unter die Naheinstellgrenze meines Objektivs an mich herankamen. Sie wuseln dann zwischen den Steinen umher auf der Suche nach Nahrung. Alle paar Minuten klettern sie dann aber wieder auf einen der Ausgucke um sich nach Konkurrenten umzuschauen. Pikas gelten als sehr territorial. Da sie keinen Winterschlaf halten, legen sie für den Winter Vorräte an, die sie vor ihren benachbarten Artgenossen beschützen müssen, wie dieses Video zeigt.



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